Ältere Geschichte der Herrschaft Ruppin und der Stadt Neuruppin (063-0)

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Beschreibung


Johann Friedrich Christian Kampe:

Ältere Geschichte der Herrschaft Ruppin und der Stadt Neuruppin

Bearbeitet und kommentiert von André Stellmacher, 2018

Reihe: Brandenburgische Landesgeschichte, Band 21

324 Seiten, Softcover, Format 171 x 230 mm,

ISBN 978-3-88372-063-0


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Obwohl der Neuruppiner Gymnasiallehrer Johann Friedrich Christian Kampe (1808 – 1881) dem der Herrschaft Ruppin gewidmeten, 1844 erschienenen vierten Band des umfangreichen Quellenwerks zur mittelalterlichen Geschichte der Mark Brandenburg, des Codex diplomaticus Brandenburgensis, mit zahlreichen Zuarbeiten diente, sind sein Leben und Wirken rasch in Vergessenheit geraten. Der um 1835 entstandene erste Teil seiner eigenen Schrift, die sich durch gründliches Quellenstudium und genaue Beobachtung auszeichnet, beschäftigt sich mit der Epoche, in der die Grafen von Lindow aus dem Haus Arnstein das Land Ruppin bis zu ihrem Aussterben 1524 beherrschten. Deshalb – und weil es zu diesem Thema bisher recht wenig Literatur gibt – hat es sich der vorliegenden Band zur Aufgabe gemacht, die Aufzeichnungen Kampes, die sich im Bestand des Kreisarchivs Ostprignitz-Ruppin in Neuruppin befindet, der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Sie sind zur besseren Verständlichkeit bearbeitet und mit einem Vorwort sowie ausführlichen Anmerkungen versehen worden, um nun ihren Platz in der Reihe der bekannten Ruppiner Landesgeschichten einzunehmen.


Inhalt:

Leben und Werk Johann Friedrich Christian Kampes
Geschichte der Herrschaft Ruppin und der Stadt Neuruppin

Einleitung
1. Die Frühgeschichte des Herrschaft Ruppin
2. Die Grafen von Arnstein als Herren von Ruppin
3. Die Verhältnisse der Stadt Neuruppin unter den Grafen von Arnstein
4. Ruppin unter den Hohenzollern

Anmerkungen
Ungedruckte Quellennachrichten


Rezension aus der MAZ vom 20. April 2018

Für Liebhaber der Ruppiner Geschichte
Potsdamer Verlag gibt bislang nur als Manuskript und in Abschriften überlieferte Arbeit des Neuruppiner Gymnasiallehrers Kampe heraus
Von Peter Schmidt
Unter dem Titel „Ältere Geschichte der Herrschaft Ruppin und der Stadt Neuruppin" hat der Potsdamer Klaus Becker Verlag jüngst eine bislang nur als Manuskript und in Abschriften überlieferte Arbeit des Neuruppiner Gymnasiallehrers Kampe (Campe) herausgegeben und diese damit erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Der 1808 in Gardelegen geborene Johann Friedrich Christian Kampe war nach dem Studium der Theologie und Philologie an den Universitäten Halle und Berlin nebst anschließender Promotion im Jahre 1832 als 6. Lehrer an das Neuruppiner Friedrich-Wilhelms-Gymnasium gekommen. Hier 1845 Oberlehrer und 1847 Professor geworden, verließ Kampe im Jahre 1852 Neuruppin um die Leitung des neuerrichteten Gymnasiums von Greifenberg in Pommern zu übernehmen, dem er bis zu seinem Tode
1881 alsDirektor vorstehen sollte. In seiner Neuruppiner Zeit hat Kampe zwei größere Arbeiten zur mittelalterlichen Geschichte Ruppins verfasst; um 1835 eine „Ältere Geschichte der Stadt Neuruppin" und 1840 „Historische Untersuchungen über die Entwicklung des städtischen Regiments der Stadt Neuruppin", von denen nur letztere im Druck erschienen ist. Die erstere, Kennern der Ruppiner Geschichte als „Campesche Handschrift" geläufige Arbeit, ist jedoch nie veröffentlicht worden. 1892 durch den Oberlehrer Karl Eduard Haase für den Historischen Verein der Grafschaft Ruppin erworben, befindet sie sich heute im Kreisarchiv Ostprignitz-Ruppin. Zwar hat Pfarrer Gustav Bittkau Kampes Ausarbeitungen für seine 1887 erschienene „Ältere Geschichte der Stadt Neuruppin" (Neudruck Karwe 2005) verwendet, nicht jedoch die Teile, die von der Zeit der Arnsteiner Grafen, also vor der Mitte des 16. Jahrhunderts, handeln.
Diese Teile der „Campeschen Handschrift" sind im vorliegenden Buch nun von André Stellmacher für den heutigen Leser durch behutsame Angleichung der Orthografie bearbeitet, in drei große Kapitel mit den Überschriften „Die Frühgeschichte der Herrschaft Ruppin, DieGrafen von Arnstein als Herren von Ruppin (und) Die Verhältnisse der Stadt Neuruppin unter den Grafen von Arnstein" gegliedert und mit einem umfangreichen wissenschaftlichen Anmerkungsapparat versehen worden. Kampe, der seine Arbeit nicht nur zum Selbstverständnis, sondern wohl als Zuarbeit zum 1844 erschienenen vierten Band von Adolf Friedrich Riedels „Codex diplomaticus Brandenburgensis", einer „Sammlung von Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellenschriften für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten" verfasste, hatte selbst als Quellenbasis die „Miscellanea Histórica" des Neuruppiner Arztes und Kreisphysicus Bernhard Feldmann (1704 - 1776) zur Verfügung. Das Original dieser gemeinhin als „Feldmann-Chronik" bezeichneten Handschrift, die tatsächlich eine Sammlung von Abschriften verschiedenster Urkunden, Rechnungen und Schriftstücke aus dem einstigen Ruppiner Ratsarchiv, aus Kirchenbüchern und privatem Besitz Ruppiner Bürger ist und seit dem Brandverlust der städtischen Archive im Jahre 1787 eine der wichtigsten Quellen für die Neuruppiner Geschichte darstellt, befindet sich heute im Museum Neuruppin; maschinenschriftliche Abschriften davon besitzt das Kreisarchiv. Das Verdienst Kampes besteht nicht zuletzt darin, Feldmanns unsystematische und daher nur äußerst schwer nutzbare Sammlung für eine gut lesbare ältere Geschichte Ruppins aufgearbeitet zu haben.
André Stellmachers Verdienst als Herausgeber ist es, Kampes Arbeit für einen breiten Leserkreis wiederentdeckt, einer kritischen Würdigung unterzogen und um die in den letzten Jahrzehnten von der Forschung hinzugewonnenen Erkenntnisse ergänzt zu haben. In Anbetracht dessen, dass bis heute nur wenige Arbeiten über die frühe Geschichte Ruppins vorliegen, kann die nach dem Urteil des Herausgebers „ungewöhnlich ausgewogene und unparteiische Landesgeschichte" von Kampe jedem an der Geschichte Ruppins interessierten Leser nur wärmstens empfohlen werden.
Info Klaus Becker Verlag, 307 Seiten, fest gebunden